DU LIEBST TIERE …

Du liebst Tiere, vor allem deine Katze. Eines Tages fährt ein Sammellaster vor. Deine Katze wird eingeladen. Sie befindet sich mit anderen Katzen zusammen auf engstem Raum, was sehr unangenehm für sie ist. Sie ahnt nichts Gutes, soweit Katzen eben ahnen können. Ihre Angst und damit ihre Versuche zu fliehen nehmen zu. Sie fühlt sich eingesperrt und panisch.
Nach einem längeren Fahrtweg werden alle Katzen recht ruppig in einen engen Gang bugsiert, Katze neben Katze, Tier hinter Tier. Am Ende des Ganges gibt es einen kleinen Raum, in den nur ein paar Tiere passen. Flucht ist unmöglich, Enge und Todesangst nehmen zu. Gas trifft ein, die Atemluft wird vergiftet. Betäubung.
Leider reicht bei etwa jeder 10. Katze die Betäubung nicht lange genug. Das Tier spürt, wie es am Hinterlauf emporgezogen wird. Es baumelt schlingernd in der Luft. Todesangst ist wieder da. Das Messer schneidet in die Kehle – nach endlos langen Minuten endlich der Tod.
Das Schlachthaus für Katzen ist ein Schlachthaus für Schweine (oder Rinder oder Schafe oder Hühner … ) – deine Katze hatte nur einen entsetzlich schlechten Traum. Oder war es dein Traum? Träum weiter.


STELL DIR VOR …

Stell dir vor, du seiest ein Fisch. Dein Gewässer ist groß, die Nahrung ist reichlich, es geht dir gut. Eines Tages – du bist hungrig und auf der Suche nach schmackhaftem Essen – da siehst du vor dir ein leckeres Würmlein zappeln. Es lockt dich an, du weißt, wie gut es schmecken wird. (Dass das Würmlein seinerseits in Not ist, das ist dir nicht bewusst. Du bist ja ein Fisch.) Kaum hast du mit deinen empfindlichen und so geschickten Lippen das Würmlein erfasst um es zu verschlingen, da spürst du einen entsetzlichen stechenden Schmerz in der Oberlippe. Etwas Hartes hat dich aufgespießt. Du willst den Schmerz wieder los sein und zappelst wild und voll Panik herum. Vergeblich. Dein ganzer Körper hängt gefangen an deiner schmerzenden Oberlippe. (Menschen mögen nun ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man mit zwei Fingernägeln sehr fest in die Oberlippe piekst – und sich dabei vorstellt, man hinge mit dem ganzen Körpergewicht in der Luft an einem Angelhaken.) Du wirst empor gerissen, gerätst kurz in eine feindliche Umgebung, die dich nicht atmen lässt und landest schließlich in einem sehr engen Behälter. In einer geringen Menge Wasser schwimmen bereits ein paar Leidensgenossen, ebenfalls an der Lippe schwer verletzt und in großer Angst…. Irgendwann spürst du einen festen Schlag ins Genick – das ist der Tod.

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